Die Potenziale für effizienten Umgang mit Energie und Ressourcen im gewerblichen und industriellen Umfeld sind so vielfältig und spezifisch, dass sich pauschal nur schwer Aussagen treffen lassen. Einige allgemeine Punkte lassen sich aber doch sammeln.
Strom
Die Möglichkeiten, Strombedarfe im betrieblichen Umfeld zu reduzieren, sind vielfältig. Hier greifen wir ein paar davon heraus.
STROMANBIETER
Wechseln Sie zu einem Anbieter von echtem grünem Strom. Idealerweise sollte dieser auch den Bau von Neuanlagen fördern.
ERNEUERBARE ERZEUGUNG
Bauen Sie Photovoltaikanlagen auf Ihren freien (Dach-) Flächen.
MASCHINEN
Achten Sie bei der Anschaffung von Maschinen auf deren Effizienz und passen Sie deren Betriebsweise an, um Verbrauchsmengen zu minimieren. Dies beginnt bei effizienten Notebooks statt PCs und Vermeidung von Standby-Verbräuchen im Büro und endet bei elektrischen Großverbrauchern und deren ggf. mithilfe von KI optimiertem und in ein Energiemanagement eingebundenem Betrieb.
BÜRO- UND ELEKTROGERÄTE
Setzen Sie Multifunktionsgeräte ein und vermeiden Sie Leerlaufverluste. Nutzen Sie bei höherem Daueraufkommen externe IT-Dienstleister statt eigene Server. Auch die Vernetzung von Bürogeräten kostet Energie – deaktivieren Sie die entpsrechenden Funktionen falls nicht benötigt. Verwenden Sie keine Bildschirmschoner und nutzen Sie den Energiesparmodus Ihres Computers, wenn Sie ihn nicht verwenden.
Verwenden Sie Geräte mit guter Effizienzklasse und Abschaltautomatik.
KÜHLGERÄTE
Kühlschränke sollten nicht kälter als 7 °C, Gefrierschränke nicht kälter als -18 °C eingestellt sein.
Wärme
Auch im Wärmesektor kann oft eingespart oder ganz auf Verbräuche verzichtet werden. Hier ein paar beispielhafte Ansatzpunkte.
KLIMATISIERUNG
Verwenden Sie in Ihrem Betrieb Klimaanlagen, sollten Fenster und Türen möglichst geschlossen gehalten werden. Außerhalb der Büro- und Arbeitszeiten sollten die Klimaanlagen ausgeschaltet werden. Verwenden Sie auch hier effiziente Technik.
PROZESSWÄRME
Die Einsparmöglichkeiten sind individuell stark variabel. Optimieren Sie Ihre Prozesse, indem Sie anfallende Wärme intelligent an anderer Stelle integrieren und Wärmebedarfe durch regenerative, flexibel gesteuerte Erzeuger decken.
FENSTER
Verwenden Sie Sonnenschutzsysteme an Fenstern, um die Wärmelast im Sommer zu verringern. Lassen Sie alte Fenster gegen Fenster mit Wärmeschutzverglasung tauschen. Hierdurch sind massive Effizienzgewinne möglich.
RAUMWÄRME
Je niedriger die Raumtemperatur in der Heizperiode, desto weniger Energie wird benötigt. Auch die Absenkung der Raumtemperaturen nach Büroschluss bzw. außerhalb der Arbeitszeiten spart Energie. Für Büroräume gelten die gleichen Einsparpotenziale wie für die Raumwärme im privaten Bereich.
BRAUCHWASSER
Reduzieren Sie den Wasserdurchlauf an bestehenden Waschbeckenarmaturen auf 4 Liter pro Minute oder verwenden Sie noch besser Selbstschlussarmaturen. Mit der Heizungsanlage verbundene Warmwasserspeicher sind besser als Durchlauferhitzer.
Mobilität
Wie auch im privaten Bereich ist hier ein grundlegendes Umdenken gefordert.
FIRMENAUTOS
Schaffen Sie, wenn möglich, Firmenautos ersatzlos ab. Wo Kfz nicht verzichtbar sind, nutzen Sie sparsame, idealerweise elektrisch, in jedem Fall aber mit grünen Kraftstoffen bzw. grünem Strom betriebene Fahrzeuge. Elektromobilität macht nur dann Sinn, wenn zum Laden auch grüner Strom verwendet wird.
INFORMATION
Informieren Sie Ihre MitarbeiterInnen über klimafreundliche Mobilitätsoptionen und motivieren Sie zu Eigeninitiative.
ANREIZE
Ermutigen Sie Ihre MitarbeiterInnen zur Nutzung klimafreundlicher Verkehrsmittel (Bahn/ÖPNV, Fahrrad, Elektromobilität) und schaffen Sie ggf. Anreize z.B. durch die Vergabe von Jobrädern.
Beleuchtung
Beleuchtung verursacht in Büros bis zu 50 % der Gesamtenergiekosten. Mit effizienter und langlebiger Lichttechnik können hier einfach Einsparungen erzielt werden.
RAUMBELEUCHTUNG
Optimieren Sie Ihre Raum-, Werks- und Werkstattbeleuchtung entsprechend der jeweiligen Anforderungen (Helligkeit, Lichtfarbe, Beleuchtungsdauern, Leuchtmitteltechnologie). Arbeitsplätze können gezielt beleuchtet werden, während die allgemeine Beleuchtung reduziert werden kann.
LEUCHTMITTELTECHNOLOGIE
Verwenden Sie effiziente LED-Technik, ggf. mit automatischer, tageslichtabhängiger Anpassung der Helligkeit. Durch angepasstes Fensterglas und geeignete Wand-/Deckenfarbe kann die Tageslichtnutzung maximiert werden.
SCHALTER UND STEUERUNG
Verwenden Sie getrennte Schalter, um Lichtstromkreise bedarfsgerecht ein- und ausschalten zu können. Ggf. ist auch eine automatische, tageslichtabhängige Steuerung mit Dämmerungsschaltern sinnvoll. Verwenden Sie Präsenz-/Bewegungsmelder z.B. für Toiletten- und Kopierräume, um dort unnötig eingeschaltetes Licht zu vermeiden.
AUSSEN- UND PARKPLATZBELEUCHTUNG
Schalten Sie Außen- und Parkplatzbeleuchtung etc. wenn möglich aus. Wo das nicht möglich ist, verwenden Sie auch hier Dämmerungsschalter, um eine tageslicht- und bedarfsabhängige Steuerung zu realisieren.
Telekommunikation
Auf den ersten Blick nicht so wichtig erscheinend, bietet auch die Telekommunikation Ansatzpunkte für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
WAHL DES MOBILFUNKANBIETERS
Auch der Betrieb der Mobilfunkinfrastruktur benötigt große Mengen an Energie. WEtell ist ein Mobilfunkanbieter, der mit gutem Beispiel vorangeht und nachhaltige Telekommunikation ermöglicht.
WAHL DES GERÄTEANBIETERS
Kaufen Sie Geräte, deren Hersteller hohe Standards an Ressourcen- und Umweltschutz umsetzen. Das sind dann auch jene Geräte, deren Hersteller auf menschenwürdige Produktionsbedingungen und Sozialstandards achten. Fairphone ist ein Beispiel dafür.
Organisatorisches
Oft steckt der Teufel im Detail und Potenziale dort, wo man sie nicht vermutet.
HOMEOFFICE
Ermöglichen Sie Ihren MitarbeiterInnen die flexible Arbeit im Homeoffice, wenn sie das wünschen. Dies trägt zur Verringerung gefahrener Kilometer bei.
ARBEITSWEISE AM COMPUTER
Schicken Sie Ihren PC/Laptop, Monitore und Drucker in den Energiesparmodus, wenn Sie ihn nicht benötigen oder schalten Sie sie ganz aus.
Drucken Sie auf Papier nur, wenn undbedingt nötig.
Minimieren Sie Ihre Suchanfragen/Aktionen im Internet und den Versand von E-Mails. Auch das Internet benötigt Energie.
INFORMATION
Halten Sie Ihr Personal an, verantwortungsbewusst mit Energie umzugehen. Dazu gehört z.B. Licht ausschalten, Lüften, Heizen.